Angelmodde liegt im südöstlichen Stadtgebiet Münsters. Vor der Gründung der Angelmodder Pfarrkirche gehörte der Raum Angelmodde teils zur münsterschen Dompfarre und teils zum Kirchspiel Lamberti. Aus Teilen beider Pfarrbezirke entstand nach dem Bau der Wehrkirche St. Agatha im 12. Jahrhundert das selbstständige Kirchspiel Angelmodde, das 1286 erstmals urkundlich erwähnt wird.
Der Ortsname tritt allerdings bereits 1175 als "Angelmudden" in Erscheinung, wobei der Zusammenfluss von Werse und Angel der Gemeinde wohl ihren Namen gegeben hat: Mud oder mund bedeuten wörtlich übersetzt "Mündung" der Angel, die bei Angelmodde in die Werse mündet.
Von Wasser umgeben
Überhaupt spielte und spielt das Element Wasser hier schon immer ein große Rolle. Das gilt für die Werse, aber auch für ihre Zuflüsse (von Osten die Angel, von Westen Emmer, Erdelbach und Loddenbach). Wegen dieser Gewässer lag Angelmodde lange Zeit isoliert. Nur zum Südwesten hin gab es schlecht ausgebaute Wege oder kleinere Brücken. Erst im Jahr 1926 rückte der Ort durch den Bau einer befahrbaren Brücke über die Werse und den gleichzeitigen Bau der "Chaussee" von Angelmodde nach Gremmendorf 1926 näher an die Nachbarorte heran.
Doch auch das viele Wasser rettete das Dorf nicht vor einer totalen Zerstörung: Nach einer Feuersbrunst im Jahre 1832 musste Angelmodde vollständig wieder aufgebaut werden.
Gebietsreform
Bis 1975 war Angelmodde selbstständige Gemeinde des Amtes Wolbeck im Landkreis Münster. Mit der Gebietsreform wurde es zum münsterschen Stadtteil. Wegen seiner wunderschönen landschaftlichen Umgebung war Angelmodde aber schon immer ein bevorzugter Wohnort der Münsteraner. Heute gliedert sich der Stadtteil in zwei, durch die Werseaue voneinander getrennte Siedlungsbereiche: Angelmodde-Dorf mit dem kleinen historischen Ortskern sowie Angelmodde-West und Angelmodde-Waldsiedlung am Albersloher Weg.
Künstlerdorf
Zurzeit leben in Angelmodde rund 8.000 Menschen. Vor allem durch die Neubaugebiete in Angelmodde-West ist der Stadtteil gewachsen. Die Erhaltung und Entwicklung des historischen Erbes in Angelmodde ist ein wichtiges Anliegen. So wurde das "Gallitzin-Haus" am Angelmodder Weg restauriert und als "Haus der Kultur" eröffnet. Darin informiert eine Dauerausstellung über das Leben und Wirken der Amalia Fürstin von Gallitzin (1748-1806), die nach der Übersiedlung aus ihrer Stadtwohnung in Münster 25 Jahre in Angelmodde gelebt hat und dort auf dem Kirchhof beigesetzt ist. Vor allem steht das Gallitzin-Haus auch für Ausstellungen von Künstlern, Vorträge, Konzerte und Lesungen zur Verfügung. Schließlich war Angelmodde als "Künstlerdorf" vor dem Zweiten Weltkrieg über Münsters Stadtgrenzen hinaus bekannt.