Sprakel im Portrait
Erstmals urkundlich erwähnt wird die Bauerschaft Sprakel als "Spraclo" oder "Sprakonlo" in einer kirchlichen Urkunde aus dem Jahr 1032: Der Name bezeichnet dichtes Unterholz und verweist auf die damals üppig bewaldete Landschaft. Bis 1975 gehörte Sprakel zum Amt St. Mauritz und wurde erst im Zuge der kommunalen Neuordnung in die Stadt Münster eingemeindet.
Laut Planungen der frühen 1970er Jahre sollte der kleine Ortsteil großzügig als Gewerbe- und Wohnstandort ausgebaut und im Rahmen des damaligen "Nordrhein-Westfalen-Programms" als "Stadtteilzentrum Sprakel" ausgewiesen werden. Dieser Gedanke wurde im "Plan 2000" der Stadt Münster aufgenommen und weiterentwickelt: Die ursprünglich ab 1901 zur Klärung städtischer Abwässer in der Coerheide angelegten und Anfang der 1970er Jahre aufgegebenen Rieselfelder sollten zu Flächen für ein "Gewerbeband Nord" umgenutzt werden. Schon bald wurde allerdings klar, dass diese Planungen nicht realistisch waren. Mittlerweile wurden die Rieselfelder Münster mit ihrer Biologischen Station zum Europareservat für Wat- und Wasservögel - für Zugvögel ein überlebenswichtiger Rastplatz, für Vogelkundler und Naturliebhaber ein attraktives Ausflugsziel.
Wirtschaftliche Entwicklung
Landwirtschaft und Forstbaumschulen haben die wirtschaftliche Entwicklung Sprakels schwerpunktmäßig geprägt. Von größter Bedeutung war der Bau der Eisenbahnstrecke Münster - Rheine: 1888 erhielt der Ort eine Haltestelle, 1908 eine Güterhalle. Mit der Einrichtung dieser Haltestelle und dem Bau des Dortmund-Ems-Kanals erfuhr Sprakel einen wirtschaftlichen Aufschwung, der für die Menschen auch eine Existenz außerhalb der Landwirtschaft, so zum Beispiel als Schrankenwärter oder Rottenarbeiter, möglich machte.
Neben den landwirtschaftlichen Höfen gab es nun auch zunehmend Arbeiterhäuser und von 1960 bis zum Ende der 1970er Jahre nahm die Bebauung vor allem westlich der Sprakeler Straße stetig zu. So entstand hier ein kleines Ortsteilzentrum, wo sich neben einer Grundschule und einem Kindergarten auch das Zentrum der Pfarrgemeinde St. Marien ansiedelte.
Gute Verkehrsanbindung
Trotz der Randlage - bis zum Stadtzentrum sind es neun Kilometer - ist Sprakel ein stark wachsender Wohnort mit inzwischen rund 3.000 Einwohnern, nicht nur für junge Familien interessant. Sprakel punktet mit reizvoller ländlicher Umgebung, einer guten Infrastruktur und seiner Verkehrsanbindung zu Greven und Münster mit Bahn, Bus und Auto. Mit der Bahn - der ehemalige Bahnhof ist heute ein Haltepunkt mit Fahrkartenautomat - sind es 10 Minuten bis zum Hauptbahnhof Münster, nicht viel länger braucht man mit dem Auto über die B 219, auch die A1 ist nicht weit.
Gesellschaftliches Leben
Ein Dutzend aktive Vereine sorgen für das gesellschaftliche Leben, vom Heimatverein bis zum Sportverein SC Sprakel 1930 e.V. mit sechs Abteilungen und 2011 neu gebautem Sportheim. In Sprakel wird die "fünfte Jahreszeit" besonders gefeiert: Seit vielen Jahren ist der Umzug der Sprakeler Narren der erste der drei münsterschen Umzüge - ein Magnet für viele tausend Zuschauer, organisiert von der "Karnevals-Interessengemeinschaft Sandrup-Sprakel-Coerde".
Stadtteilkultur, Vereine, Schulen und mehr: Links zu Sprakel